Die italienische Finanzpolizei hat Campari-Stammaktien im Gesamtwert von annähernd 1,3 Milliarden Euro beschlagnahmt. Diese Maßnahme erfolgte aufgrund des Verdachts der Steuerhinterziehung im Zusammenhang mit einer Fusion. Der Vorwurf richtet sich insbesondere auf Geschäfte im Ausland, die durch eine Steuerprüfung bei der italienischen Niederlassung des Unternehmens ans Licht kamen.
Es wurden nicht gemeldete Exit-Tax-Gewinne in Höhe von mehr als 5 Milliarden Euro vermutet. Zudem steht die Holding Lagfin unter dem Verdacht einer betrügerischen Steuererklärung. Laut Angaben der Finanzpolizei entgingen dem Staat mehr als 1,29 Milliarden Euro an Steuereinnahmen aufgrund dieser Machenschaften.
Die Beschlagnahmung der Aktien erfolgte nach Börsenschluss und wirft ein starkes Licht auf die Steuervergehen, denen große Unternehmen ausgesetzt sein können. Campari, als einer der bekanntesten Spirituosenhersteller Italiens, befand sich plötzlich im Mittelpunkt von Ermittlungen wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken.
Diese Aktion unterstreicht die Bedeutung von Transparenz und Einhaltung der Steuergesetze, selbst für etablierte Konzerne. Sie verdeutlicht, dass auch prominente Marken wie Campari nicht immun gegen Vorwürfe der Steuerhinterziehung sind und wirft Fragen zur Steuerehrlichkeit von Unternehmen auf. Die Beschlagnahmung von Campari-Stammaktien signalisiert eine ernsthafte Auseinandersetzung mit steuerlichen Vergehen, die beträchtliche finanzielle Auswirkungen haben können.
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