Montag, 15.12.2025

Spielbank Wiesbaden bleibt beim bisherigen Betreiber bis mindestens 2035

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Das Vergabeverfahren zur Überlassung des Spielbetriebs der Spielbank Wiesbaden ist abgeschlossen. Die Stadt hat die Konzession an die bisherige Betreiberin Spielbank Wiesbaden GmbH & Co KG vergeben. Der neue Vertrag beginnt am 1. Januar 2026 und läuft über zehn Jahre mit der Möglichkeit einer einmaligen Verlängerung um fünf Jahre.

Fortsetzung des Betriebs und Bedeutung für die Stadt

Stadt und Betreiber hoben nach Abschluss des Verfahrens die Kontinuität hervor. Die Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin betonte, die Entscheidung schaffe Planungssicherheit für die nächsten zehn bis 15 Jahre und stärke die Ausstrahlung des Kurhauses und der Stadt weit über die Region hinaus. Der Oberbürgermeister verwies auf die historische Rolle der Spielbank, die mit dem Beginn des Roulette-Spiels im Jahr 1771 zu den ältesten in Deutschland zählt. In diesem Zusammenhang erinnerte er an literarische und historische Bezüge wie die Schilderungen Fjodor Dostojewskis.

Spielangebot, Standort und gemeinwohlorientierte Leistungen

Eine Bedingung des europaweiten Vergabeverfahrens war die Beibehaltung des bestehenden Spielkonzepts, insbesondere des klassischen Spiels und seines feierlichen Ambientes. Die Spielbank ist seit 1985 im ehemaligen Weinsaal des Kurhauses untergebracht. Zum Angebot gehören neben Roulette und American Roulette auch Roulight, Black Jack und Poker. Das Automatenspiel mit rund 220 Geräten befindet sich in der Kurhaus-Kolonnade. Die Einrichtung zählt nach Angaben der Beteiligten zu den fünf bedeutendsten Casinos in Deutschland.

Die Stadt betont, dass die jährlichen Abgaben der Spielbank zur Förderung gemeinwohlorientierter Projekte in vollem Umfang erhalten bleiben. Genannt wurden unter anderem die Förderung medizinischer Entwicklungen mit dem Rheumapreis, kulturelle Auszeichnungen wie der Jawlensky-Preis, der Preis der Spielbank Wiesbaden für das Pfingstturnier sowie Zuwendungen an die Sporthilfe. Zusätzlich ist künftig ein nennenswerter Betrag für ökologische Maßnahmen und Projekte zum Klima- und Artenschutz vorgesehen.

Vergabeverfahren und Spielerschutz

Die ersten Schritte des Vergabeverfahrens wurden nach Angaben der Stadt im Frühjahr 2024 eingeleitet, die Ausschreibungsunterlagen waren vor knapp einem Jahr veröffentlicht worden. Sämtliche Aspekte des Verfahrens erfolgten in enger Abstimmung mit der zuständigen Glücksspielaufsicht im Hessischen Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz. Stadt und Betreiber haben zudem ein Konzept zum Spielerschutz erarbeitet, das den Vorgaben des Hessischen Glücksspielstaatsvertrags zur Suchtprävention entsprechen soll.

Die aktuelle Konzession läuft zum Jahresende aus. Durch die Neuvergabe ist der Spielbetrieb nach Angaben der Beteiligten über die Jahreswende gesichert und soll ohne Unterbrechung fortgeführt werden.

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