Am Samstag, den 22. November, bot das Museum Wiesbaden gemeinsam mit dem GereNETZ, den Beratungsstellen für ältere Menschen sowie der Regionalen Diakonie einen weiteren Termin des Angebots Blickfang an. Von 14 bis 16.30 Uhr betrachteten Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in ruhiger Atmosphäre ein ausgewähltes Kunstwerk und tauschten sich darüber aus.
Ablauf und Intention der Veranstaltung
Bei Blickfang steht nicht kunsthistorisches Fachwissen im Mittelpunkt, sondern der persönliche Austausch. Unter Moderation betrachten die Teilnehmenden ein Werk, teilen Assoziationen und Erinnerungen und einigen sich am Ende traditionell auf einen gemeinsamen Titel für das Kunstwerk. Das anschließende Kaffeetrinken bietet Raum für weitere Begegnungen. Die Moderation durch Barbara Berg zielt darauf ab, Erinnerungen zu aktivieren und Ressourcen sichtbar zu machen.
Die Veranstalter beschreiben das Format als inklusiv und auf Teilhabe ausgerichtet. Inhaltlich orientiert sich Blickfang an der Methode TimeSlips. Dadurch soll Menschen mit Demenz ein niederschwelliger Zugang zu Kunst eröffnet werden, der auf Gespräche und persönliche Eindrücke setzt.
Organisation, Kooperationen und Geschichte
Das Format wurde 2013 im Forum Demenz entwickelt. Seit 2025 gehört das Forum organisatorisch zum GereNETZ. Blickfang wird in einer langjährigen Kooperation umgesetzt: am Projekt beteiligt sind das GereNETZ vertreten durch Marie Pfeiffer, die Beratungsstellen für ältere Menschen und ihre Angehörigen vertreten durch Bettina Steudner Pfaff, die Regionale Diakonie Rheingau Taunus mit Barbara Berg und Ute Kern Müller sowie das Museum Wiesbaden. Das Museum stellt Räume und geeignete Kunstwerke zur Verfügung und verankert das Angebot in seinem Programm.
Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher nahm an der Veranstaltung teil und betonte nachträglich die Bedeutung des Projektes. Sie sagte, Blickfang zeige auf eindrückliche Weise, wie viel Lebensfreude entsteht, wenn Menschen miteinander ins Gespräch kommen, sich gesehen fühlen und eigene Gedanken einbringen können. Für sie sei es bewegend zu beobachten, wie Kunst Türen öffnet und Menschen stärkt. Die Treffen schafften Raum für Erinnerungen, spontane Gedanken und Nähe. Für 2026 kündigte sie vier neue Blickfang Termine an mit dem Ziel, kulturelle Teilhabe in der Stadt weiter auszubauen.
Teilnahme, Nachfrage und zukünftige Termine
Das Angebot findet im regulären Museumsbetrieb statt und wird laut Veranstaltern kontinuierlich gut angenommen. Gleichzeitig sei es wichtig, Blickfang weiter bekannt zu machen, um auch Menschen zu erreichen, die bisher noch nicht von dem Angebot wissen.
Für 2026 sind bereits vier Blickfang Termine geplant, jeweils an Samstagen: 14. Februar, 25. April, 12. September und 28. November. Die Anmeldung erfolgt über die Regionale Diakonie Wiesbaden telefonisch unter (0611) 17453601. Die Teilnahmegebühr beträgt 4 Euro pro Person.
Weitere Informationen und Angebote für Menschen mit Demenz und deren Angehörige sind auf der Website der Stadt Wiesbaden zu finden: www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/gesellschaft-soziales/aeltere-menschen/demenz.
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