Mittwoch, 10.12.2025

Hanau setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen und kündigt Veranstaltungen rund um den 25. November an

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In Hanau wurden bereits am Montagvormittag die Fahnen der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes mit der Aufschrift „Frei Leben, Nein zu Gewalt gegen Frauen“ vor dem Congress Park gehisst. Die Aktion ist Teil internationaler Initiativen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November und wurde von Mitgliedern des haupt- und ehrenamtlichen Magistrats, der Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck und der kommunalen Frauenbeauftragten Marisa Lang begleitet.

Flaggenaktion und Beleuchtung öffentlicher Gebäude

Vertreterinnen des Hanauer Frauenhauses und Mitglieder lokaler Serviceclubs waren ebenfalls anwesend, als die Fahnen vor dem Hanauer Congress Park aufgezogen wurden. Für den Abend des 25. November ist geplant, nicht nur das Congress Park Hanau, sondern auch weitere öffentliche Gebäude in der Farbe Orange zu illuminiert. Orange steht als Symbolfarbe für den sogenannten Orange Day, einen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen.

Appelle der Stadtspitze

Oberbürgermeister Claus Kaminsky sagte, er sei betroffen und nachdenklich angesichts der zunehmenden Opferzahlen. Er betonte, Flagge zu zeigen sei wichtig, verwies aber zugleich auf die Notwendigkeit konkreter Maßnahmen: Solidarität allein reiche nicht, es brauche Gesetze und Handlungsmöglichkeiten, um Gewalt zu verhindern.

Stadträtin und Frauendezernentin Isabelle Hemsley wies darauf hin, dass häusliche Gewalt häufig nicht nur Frauen, sondern auch Kinder treffe. Kinder trügen oft eine schwere psychische Last, deshalb sei es eine gesellschaftliche Pflicht, Frauen und Kinder zu schützen. Hemsley appellierte an die Bevölkerung, nicht wegzuschauen und auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, bevor Beziehungen in Gewalt münden.

Die Kommunale Frauenbeauftragte Marisa Lang dankte den Teilnehmenden und verwies auf das Programm der kommenden Tage. Gemeinsam baten Kaminsky, Hemsley und Lang betroffene Frauen, frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Stadtspitze wies darauf hin, dass nicht die Opfer sich schämen müssten, sondern diejenigen, die Gewalt ausüben, und dass Hilfesysteme Unterstützung beim Ausstieg aus Gewaltkreisläufen bieten.

Veranstaltungen in Hanau und historischer Hintergrund

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen organisiert Hanau mehrere Aktionen. Am 25. November um 12 Uhr lädt das Kulturforum zu einer Kunst- und Mitmachaktion ein, die im Schaufenster des Hauses auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam machen soll. Am selben Tag finden im Stadthof Hanau ab 16 Uhr Infostände statt; Grußworte sind für 18:30 Uhr geplant und die Lesung mit der Autorin Rebekka Endler aus dem Buch „Witches, Bitches, It Girls“ beginnt um 19 Uhr.

Am Donnerstag, dem 27. November, diskutieren Expertinnen sowie Vertreter aus Politik, Frauenhilfe und Polizei in der Agora im Stadthof Hanau über Strategien für mehr Sicherheit von Frauen im Alltag. Unter den Teilnehmenden ist Hessens Justizminister Christian Heinz. Am Samstag, dem 29. November, startet um 14:45 Uhr ein Mahnzug vor dem Gemeindezentrum der Wallonisch Niederländischen Kirche in der Gärtnerstraße 14; an verschiedenen Stationen wird der Opfer von Gewalt gedacht.

Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen geht auf ein Ereignis vom 25. November 1960 zurück. An diesem Datum wurden in der Dominikanischen Republik drei Schwestern aufgrund ihres politischen Engagements verschleppt, misshandelt und ermordet. Frauenorganisationen erklärten den Tag zum Gedenk- und Aktionstag; 1999 erklärten ihn die Vereinten Nationen zum offiziellen Gedenktag.

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